Ostwärts Teil 1 - Ungarn
Am 19. März 2022 geht es los und wir sind bis zum 20. Mai in zuerst kurz in Liechtenstein und Wien und dann mehrer Wochen in Ungarn.
21.5.22 | Gyula und weiter nach Rumänien - Am Freitag machen wir keine grossen Sprünge: Markus macht einen Spaziergang während Ruth nach zwei Monaten eine neue Webseite für die kommende Reise in Rumänien einrichtet. Dann noch ein Besuch im Burgbad, von welchem geschrieben wird, dass es eines der schönsten Heilbäder Ungarns sei. Für uns ist es einfach ein weiteres Thermalbad und wir stellen fest, dass die vielen Bäderbesuche keines unserer Zipperlein beseitigt haben (Markus meint sogar, es seien neue hinzugekommen). Schön ist jedoch der Standplatz neben dem Burgpark mit den mächtigen Eichen. | |
19.5.22 | Ungarn/von Debrecen nach Gyula - Am Morgen gehen wir nochmals ins Zentrum von Debrecen. Die grösste reformierte Kirche Ungarns ist nun offen und wir können in die Glockentürme hochfahren und steigen. Dann geht es über den Platz zum (ehemaligen?) Hotel Aranybika. Zu essen gibt es hier nichts und so kehren wir in der 1690 erbauten Alten Post ein und bestellen eine Fisch- und eine Bohnensuppe. Später fahren wir in zwei Stunden nach Gyula an der rumänischen Grenze. Unser Womo hat noch alles (Wasser, leere Abwassertanks und geladene Batterien) und genügend saubere Wäsche ist auch noch da. Also benötigen wir keinen Campingplatz und übernachten neben einem Park. | |
18.5.22 | Ungarn/Debrecen - Am Dienstag können wir viel Nützliches erledigen: die Webseite ist auf dem neusten Stand, der Rundbrief an unsere Freundinnen und Freunde ist verschickt, zurück in Debrecen haben wir im riesigen Tesco vieles von unser Pendenzenliste beschaffen können und Ruth‘s Haare sind geschnitten. | |
16.5.22 | Ungarn/Hajdúszoboszló - Es ist Vollmond und wir schlafen schlecht. Die anderen Leute vom Campingplatz gehen am Morgen ab 7 Uhr ins Thermalbad und wir folgen ihnen gegen Mittag. Aus Interesse schauen wir, was die Restaurants als Menu anbieten (siehe Foto; 1000 Ft = 2.70 Fr oder 2.60 €; eine Suppe ist immer dabei) aber schon vorher wissen wir, dass wir Langos essen werden (mit Käse, Schinken, Pilzen 1300 Ft). Danach gehen wir ins Wasser: Anstatt des kalten blauen wählen wir das braune warme. Zurück auf dem Campingplatz benutzen wir noch die schön warme Dusche und machen uns dann zur Abfahrt bereit (in der Nebensaison gilt die Auscheckzeit 18 Uhr). | |
15.5.22 | Ungarn/Hajdúszoboszló - Bis zum Termin bei Mercedes am kommenden Mittwoch haben wir Zeit und fahren nach einer Autowaschaktion ins nahegelegene Hajdúszoboszló (bitte fragt uns bei diesem komplizierten Namen ja nie, wo wir gewesen sind …). Gemäss Prospekt ist dies der grösste Spa-Komplex Europas. Beim Hinfahren diskutieren wir, ob wir den Mumm haben, eine der riesigen Wasserrutschen auszuprobieren (z.B. Kamikaze oder Black Hole). Die Antwort auf diese Frage müssen wir dann (glücklicherweise) nicht geben, da dieser Aussenbereich noch geschlossen ist. Am Rande des Komplexes suchen wir uns einen schönen Parkplatz, wo Ruth die Webseite aktualisiert. Markus umrundet zu Fuss den ganzen Spa-Bereich und kommt zwei Stunden später verschwitzt zurück. Nach dem Abendessen gehen wir ins über der Strasse liegende Restaurant der Gokartbahn noch etwas trinken und Markus fährt eine Runde (die Schumacher-Gene sind in ihm durchaus erkennbar ...). | |
13.5.22 | Ungarn/Hortobágy und Debrecen - Am Donnerstag gibt es einen Ruhetag, um all das in letzter Zeit Gesehene und Erlebte etwas setzen zu lassen und den Störchen rund um uns zuzuschauen. | |
11.5.22 | Ungarn/Hortobágy Nationalpark - Der heutige Tag war intensiver als beabsichtigt - einfach deshalb, weil es hier so viel zu sehen gibt. Nach einem Abstecher ins angrenzende Landwirtschaftsland, wo wir immer noch viel mehr Tiere sehen oder hören als bei uns (z.B. Hasen, Wiedehopf, Störche, Reiher) machen wir im touristischen Zentrum des Parkes einen Rundgang und essen etwas. Danach fahren wir zum Gestüt Máta, welches traditionelle ungarische Haustierrassen durch Zucht erhalten will. Die dortige Fahrt mit dem Planwagen ist sehr touristisch und gefällt uns trotzdem ausgezeichnet. Wieder im Zentrum besuchen wir eine Art Spital, wo verletzte oder behinderte Vögel im geschützten Rahmen einer Voliere leben können rsp. behandelt werden. Rundherum haben freilebende Störche ihre Nester gebaut und wir übernachten neben dieser munter klappernden Gesellschaft. | |
10.5.22 | Ungarn/Hortobágy Nationalpark - In nur einer halben Stunde sind wir vom Theiss-See im Nationalpark. Das Land hier ist topfeben. Jetzt sind wir in der Puszta und haben einen Hauch von Mongolei, erstreckt sich doch gemäss Wikipedia die eurasische Steppe mit kleinen Unterbrechungen von hier bis dorthin. Wir parkieren bei den sogenannten Fischweihern. Am Wochenende fährt hier ein Bähnchen und wir gehen halt zu Fuss. Fische sehen wir keine, aber es hat viele Vögel (zum Beispiel erkennt unser Vogelstimmen-App einen Wiedehopf). Weitere Sprünge machen wir heute nicht sondern richten uns für die Nacht auf dem Parkplatz ein und versuchen, das Innere des Fahrzeugs trotz gleissender Sonne kühl zu halten. | |
9.5.22 | Ungarn/Tiszafüred - Der Theiss-See ist der zweitgrösste See Ungarns und ein Naturschutzgebiet. Auf einer 3-stündigen Bootsfahrt sehen und hören wir viele Vögel, auch wenn sie nicht gerade vor unserer Kamera posieren um fotografiert zu werden. Auch erzählt Attila, unser Führer, wie sich die Landschaft im Jahresverlauf verändert. Diesen Ausflug geniessen wir sehr. | |
8.5.22 | Ungarn/Tiszafüred - Beim Thermalbad ist das Dach eingestürzt aber im Aussenbereich gibt es noch einen 37 Grad warmen Pool, welchen wir aufgeweicht und müde verlassen (sassen wohl zu lange drin …) | |
7.5.22 | Ungarn/Fahrt nach Tiszafüred - Am Morgen klopft es um 5:45 Uhr an unsere Türe. Es ist ein Bauer, welcher auf diesem Platz heute Samstag seinen Marktstand aufstellen möchte, und wir stellen das Fahrzeug einige Meter weiter weg. Versorgt mit Salat, Kartoffeln und Äpfeln fahren wir eine Stunde später los, durchqueren nochmals die Rebberge des Tokaj-Gebietes mit dem Ziel ‚Hortobagy Nationalpark‘. Nun sollten wir nach fast zwei Wochen dringend Kleider waschen und weichen deshalb auf einen Platz in der Nähe am Tisza-tó (Theiss-See) aus, auf welchem es eine Waschmaschine hat. Dieter‘s Camping ist fest in der Hand Deutsch-Sprechender, von denen wir herzlich empfangen werden. | |
6.5.22 | Ungarn/Tokaj - Der heutige Tag beginnt mit Gipfeli. Dann fahren wir südwärts Richtung Hortobagy Nationalpark. Nach kurzer Zeit sehen wir im bewaldeten Hügel auf der rechten Seite eine Schneise. Dies ist die Sesselbahn des Zemplen-Abenteuerparks. Wir sehen ausserdem je eine Halle fürs Klettern und fürs Eishockey-Spielen sowie eine Bobbahn und viele zusätzliche Sessel für weitere Seilbahnen. Gemäss Internetseite sollte die Anlage am Laufen sein, wovon wir aber nichts sehen, und wir diskutieren beim Weiterfahren, wie sinnvoll derartige Entwicklungsprojekte sind und wer davon profitiert. Nun sind wir im Tokaj-Weingebiet. Im gleichnamigen Ort besuchen wir einen Weinkeller (Pince) mit hunderten von Metern langen Gängen und genehmigen uns am Abend ein Fläschchen Süsswein. Ein hier weiteres augenfälliges Thema ist das Judentum. Erstens gibt es eine stattliche frühere Synagoge (die jüdischen Menschen wurden im zweiten Weltkrieg deportiert) und zweitens findet dieses Wochenende ein Treffen zum 200. Todestages eines ehemals hier wirkenden Rabbis statt, zu dem orthodoxe Juden von weither anreisen. | |
5.5.22 | Ungarn/Burg Füzer - Seit gestern Abend funktioniert das Internet nicht mehr. Die ersten für knapp 20 Franken gekauften 100 Gb sind aufgebraucht, die nächsten bereits bezahlt, das Freischalten klappt aber nicht und beim Helpdesk in ungarischer Sprache verstehen wir gar nichts. Also müssen wir einen Vodafone-Shop aufsuchen. Zuerst fahren wir aber zu den eindrücklichen Felskellern in Hercegkút (deutsch: Trautsondorf). In der nächsten kleinen Stadt finden wir dann dank der Hilfe des Touristoffice einen Vodafone-Shop, und dieser verschafft uns wiederum Zugang zum Internet. Uff, das ist geschafft! Jetzt geht es zu der eindrücklich auf einem Berg stehenden Burg Füzer, wo wir uns in mittäglicher Hitze hinaufkämpfen und oben angekommen zur nahegelegenen slowakischen Grenze schauen. Jetzt noch den Katzensprung zur Porzellanfabrik in Hollöhaza machen und dann einen Übernachtungsplatz suchen. | |
4.5.22 | Ungarn/Mehyer-Hegi Tengerszem - Die Stadt Sárospatak ist bekannt für die Burg Rákóczi und wir gönnen uns eine Führung in Deutsch. Unter anderem erfahren wir, dass hier der Geburtsort der heiligen Elisabeth ist, ihr zu Ehren jeweils an Pfingsten eine Prozession stattfindet und das Gebäude des Gymnasiums sehenswert ist. Danach fahren wir weiter und machen einen Ausflug in die naheliegenden Hügel. Hier wandern wir zu einem spektakulär aussehenden See, welcher sich in der Grube eines ehemaligen Steinbruchs gebildet hat. Zurück auf dem Parkplatz haben wir mehr, als wir brauchen: eine schöne Aussicht, Vogelgezwitscher, Toiletten. Also bleiben wir die kommende Nacht hier. | |
3.5.22 | Ungarn/Sárospatak - Heute fahren wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit: In Vizsoly - einem Dorf mit gut 800 Ew. und drei Kirchen (römisch-katholisch, griechisch-katholisch, reformiert) besichtigen wir die Druckerei, welche wegen der frühen Vervielfältigung einer ungarischen Bibel bei der Reformation eine grosse Rolle gespielt hat. Dann geht es weiter zur schön gelegenen Burg Boldokö, wo wir auch (nur mit einem Löffel) stilvoll essen. Die Suche einer weiteren Burg gelingt uns erst im zweiten Anlauf, haben wir sie doch gemäss unserem Reise-Bucket in Szerencs gesucht, wobei sie in Wirklichkeit im 36 km entfernten Sárospatak steht. Markus findet ganz in der Nähe einen Übernachtungsplatz und wir gehen die Burg Rákóczi morgen Morgen anschauen. | |
2.5.22 | Ungarn/Fancsal - Letzte Nacht am See hörten wir zum ersten Mal in unseren Leben eine Nachtigall singen. Nach einem gemütlichen Morgenessen verlassen wir diesen schönen Ort und fahren auf Nebenstrassen Richtung Füzer, vorbei an blühenden Bäumen und Rapsfeldern. Von Zeit zu Zeit gibt es ein kompakt gebautes Dorf - inzwischen mit nahe zusammenstehenden, langen Häusern, wie wir sie im Freilichtmuseum gesehen haben. Einmal In einem solchen Dorf zu übernachten ist für uns ein Erlebnis und wir finden einen schönen Platz neben der Kirche. | |
1.5.22 | Ungarn/Racaca-viztarolo-See - Auf einer Landkarte vor der Baradla-Höhle sehen wir, dass es in der Nähe ein Tal gibt, dessen hinterster Ort Szuhafö nur 2 km von der slowakischen Grenze entfernt ist. Dorthin fahren wir über sanfte Hügel durch Buchenwälder, kleine Dörfer und blühende Wiesen. Der Ort selber ist wie die vorangehenden: sich gleichende Häuser stehen entlang der Strasse, es gibt Bushaltestellen, weder Lebensmittelladen noch Restaurant aber eine hübsche Kirche mitten in einem Friedhof mit zerstreut liegenden Gräbern und zudem einen sehr grossen Landwirtschaftsbetrieb. Es ist Sonntagmorgen und die Glocken beginnen zu läuten - aber nicht für eine Messe, denn die Türe bleibt geschlossen. Auf dem Friedhof verbringen bei mehreren Gräbern junge, ältere und alte Menschen zusammen ihre Zeit. Nach zwei Stunden fahren wir weiter ostwärts wiederum über Hügel und vorbei an kleinen Dörfern bis an einen See, wo wir bleiben. | |
30.4.20 | Ungarn/Aggtelek Nationalpark - Um 8 Uhr sind wir am Schalter und buchen die erste Tour durch die Bardala-Höhle um 10 Uhr. Bis dann haben wir genug Zeit sowohl für einen Cappuccino, als auch für einen Spaziergang auf den Felsen über dem Höhleneingang. Danach tauchen wir ein in die darunter liegende wunderbare Welt der Stalagtiten und Stalagmiten (ob sich der Künstler Hans Ruedi Giger wohl auch hier für seine Filmdesigns inspirieren liess?). Es ist frühlingshaft warm, der Kuckuck ruft und wir bleiben nochmals eine Nacht. | |
29.4.22 | Ungarn/Höhlenbad Miskolctapolca - Die Nacht auf dem Parkplatz in der Nähe der Burg in Miskolc verläuft ruhig. Wir lassen uns vom Handy wecken, wollen wir doch gleich um 9 Uhr beim Höhlenbad sein. Das Lösen eines Parkscheins haben wir inzwischen gut im Griff und die Hoffnung, dass im Bad das Wasser schön warm ist, erfüllt sich. Wir lassen uns durch die geheimnisvoll beleuchteten Gänge und Räume treiben, uns von Zeit zu Zeit von einem Wasserstrahl aus der Wand den Rücken duschen und sitzen in einer dampfenden und hallenden Grotte. Alles sehr schön! Nach einer längeren Mittagspause fahren wir aus der Stadt und vorbei an Ortschaften mit komplizierten Namen nach Aggtelek an der slowenischen Grenze. Auch hier wird es morgen Höhlen zu sehen geben - allerdings ohne warmes Wasser. | |
28.4.22 | Ungarn/Bükki Nationalpark - Bükki heisst Buche, das Gebiet vom Nationalpark ist zu 97% von Wald bedeckt und gerade jetzt beginnen die Blätter zu spriessen. Autowandernd durchqueren wir den Park und fahren vorbei an Überbleibseln früherer Industriegebäude nach Miskolc, wo uns das Höhlenbad empfohlen wurde. Gleich eingangs sehen wir drei Krane, welche dran sind, aus der Ruine eine Burg zu rekonstruieren. | |
27.4.22 | Ungarn/weiter zum Bükki Nationalpark - Heute regnet es leicht. Ein letzter Rundgang zu den Sinterterrassen, welche mehr dämpfen als bisher. Gegen Mittag verlassen wir diesen Ort und fahren die wenigen Kilometer zur Höhlensiedlung Barlanglakas, wo man verschiedene frühere Wohnungen besichtigen kann. Danach geht es nach einem Einkaufsstopp in den Bükki Nationalpark. Hier parkieren wir auf einem der wenigen Parkplätze mitten in den von Buchen überwachsenen Hügeln. An Wandern denken wir - zumindest vorerst - nicht: Zu unwirtlich ist das Wetter! | |
26.4.22 | Ungarn/Egerszalok - Das Leben im Thermalbad-Hotel ist sehr entspannend - nicht nur, weil es am Fernseher keine deutsch- oder englischsprachigen Sender gibt: am Morgen als erstes ein warmes Bad, dann Frühstücksbuffet, je nach Präferenzen bis zum Abendessen eine Wanderung in der Umgebung (Ruth) oder nochmals ein Bad in einem der 17 verschiedenen Pools (Markus) und wenn es dunkel ist, nochmals ein Eintauchen in das vielfältige Angebot (Echoraum, Duftbad, 38 Grad-Pool - draussen die beleuchteten Sinter-Terrassen im Hintergrund.) Nur eines macht uns nervös: Vor gut einer Woche haben wir bei Amazon ein Gasadapter an diese Adresse bestellt - um ganz sicher zu sein mit Expresszuschlag. Die Lieferung war bis gestern um 20 Uhr angekündigt. Dann kam die Nachricht, dass Amazon uns zu einem späteren Zeitpunkt nochmals mitteilen würde, wann wir das Paket erhalten werden. Super (bis dann sind wir bereits über alle Berge …) | |
25.4.22 | Heute verlassen wir das Tal der schönen Frauen und fahren als erstes zu einem Friedhof, wo wir den Wassertank auffüllen können. Dann geht es vorbei an Weinbergen ins nur 10 km entfernte Egerszalók, wo es Sinterterrassen zu sehen gibt. Im Hotel des danebenliegenden Thermalbades haben wir zwei Übernachtungen mit Halbpension gebucht und lassen es uns hier gutgehen. | |
24.4.22 | Ungarn/Eger - Immer noch sind wir im Tal der schönen Frauen. Teilweise regnet es und wir machen uns einen ruhigen Sonntag: Im Radio die Sendung ‚Persönlich‘ hören, aus den Lebensmittel-Restbeständen ein Mittagessen kochen, Kleider waschen gehen, einen Spaziergang vorbei an den Weinkellern machen, in einem der Restaurant einen Dessert (Somloi Galuska) essen und am Abend den Polizeiruf am Computer schauen. | |
23.4.22 | Ungarn/Eger - Das Tal der schönen Frauen am Rande von Eger ist ein interessanter Ort: Rund um einen grossen Platz gibt es Restaurants und Dutzende von Weinkellern, welche in den Tuffstein der umliegenden Hügel eingelassen sind. Am Abend besuchen wir einen der Keller und probieren ein Glas Stierenblut (Egri Bikavér). Auf dem Heimweg lädt uns eine Gruppe polnischer Männer ein und überhäuft uns mit Leckereien. | |
22.4.22 | Ungarn/Eger - Wir sind im Tal der schönen Frauen (Szepasszonyvölgy). Der Himmel ist bedeckt, wir wollen uns einen gemütlichen Tag machen und verlassen das Fahrzeug erst zum Mittagessen (es gibt Zigeunerschnitzel mit Pommes frites). Danach gehen wir zum Touristenbähnchen, dessen Tour nur ungarisch beschrieben ist. Da wir bereits in Saint Emilion mit einem solchen Bähnchen im Weingebiet herumgefahren sind, stellen wir uns etwas ähnliches vor und bezahlen die 4.20 Fr. pro Person (4 €) für eine Rundreise. Hier fährt das Bähnchen aber ins Zentrum von Eger. Wenn wir schon hier sind, besichtigen wir auch die Stadt: Es gibt eine Burg (die nächste Besichtigung ist 17:30 Uhr und fällt deshalb weg), Kirchen / Hochschule / Paläste und andere Gebäude im Barockstil, Thermalbad, Weinkeller und als Hinterlassenschaft der Osmanen ein Minarett. Nach zwei Stunden müssen wir mit dem letzten ‚Zug‘ zurück ins Tal der schönen Frauen, wo sich Ruth am richtigen Ort fühlt … | |
21.4.22 | Ungarn/vom Balatonsee nach Eger - Heute haben wir für unsere Verhältnisse einen grossen Sprung gemacht: zurück Richtung Budapest und weiter nach Eger (245 km). Den Übernachtungsplatz haben wir am Rande der Stadt in Szepasszonyvölgy (=Tal der schönen Frauen) gefunden. Hier hat es Dutzende von Weinproduzenten, wo man unter anderem das in Eger hergestellte Stierenblut probieren kann. Ein bisschen kommt es uns vor wie letzten Herbst in Saint Emilion … | |
20.4.22 | Ungarn/Club Aliga - Die Nacht am kleinen Plattensee (Kis-Balaton) ist ruhig und am Morgen gibt es nochmals einen Spaziergang im Naturschutzgebiet. Nach verschiedenem Organisatorischen (wir benötigen unter anderem eine Adresse wohin Amazon das zu bestellende Gastank-Adapter liefern kann) fahren wir entlang der Südküste des Balaton nach Siófok, der gemäss Wikipedia beliebtesten Partymeile am See. Davon sieht man zur Zeit nur geschlossene Hotels, Restaurants und Nachtclubs. Weiter geht es auf Nebenstrassen am See entlang bis wir vor einer Schranke stehen. Diese wird zu unserem Erstaunen geöffnet, nachdem wir in eine Kamera geschaut und etwas in Englisch gesagt haben. Jetzt können wir durch einen Park an zerfallenen Villen vorbei fahren und parkieren direkt am See. Im Internet finden wir heraus, dass hier früher hohe Parteifunktionäre ihren Urlaub verbrachten und hochrangige Staatsbesucher wie zum Beispiel Chruschtschow, Honegger und Fidel Castro empfangen wurden. | |
19.4.22 | Ungarn/Kis-Balaton - Heute Morgen haben wir es geschafft, das Gravitationsfeld des schönen Campingplatzes im Zentrum von Heviz mit den lieb gewonnenen Menschen zu verlassen. Als erstes tanken wir. Der Preis für Diesel und Benzin ist staatlich immer noch auf umgerechnet 1.32 Franken (1.29 €) festgelegt - weit unterhalb des Marktpreises. Dafür darf man an der von uns gewählten Tankstelle nur 20 Liter tanken Hier hat es auch eine moderne Autowaschanlage und gleich daneben einen Spar-Supermarkt, wo wir die Lebensmittelvorräte auffüllen. Danach geht es 10 km weiter zum ehemaligen Palast des ungarischen Adelsgeschlechtes Festetics mit seinen prunkvoll eingerichteten Räumen. Im naheliegenden Restaurant bestellen wir eine Portion Gulasch mit Spätzle und bekommen diese aufgeteilt auf zwei derart reichlich gefüllte Pfännchen, dass wir sie beide nicht leer essen mögen. Zum Abschluss des Tages fahren wir ins Naturschutzgebiet des Kis-Balaton-Sees, hören einen Kuckuck, sehen Gänse- und Entenfamilien herumschwimmen und übernachten auf dem Parkplatz. | |
18.4.22 | Ungarn/Heviz - Schon 4 Tage sind wir auf diesem Platz und geniessen es sehr, inzwischen einige der anderen Camperinnen und Camper zu kennen (vorher hatten wir seit unserer Abreise kaum Kontakte). Gegen Mittag wandern wir zu einem uns empfohlenen Restaurant am Rande der Stadt und dieses wird seinem Ruf voll und ganz gerecht (wir essen Gänseleber und Wels). Zurück auf dem Platz lernen wir auch ein Paar aus dem Osten Deutschlands kennen, und am Abend verabschieden wir uns von den beiden Schweizern. Beides ist sehr schön. | |
17.4.22 | Ungarn/Heviz - Die vergangenen Tage waren die Zeit, um auf dem Campingplatz die Füsse hochzulegen, das eine oder andere in unserem fahrbaren Haushalt zu erledigen, sich mit temporären Nachbarn auszutauschen und einen Spaziergang ins Zentrum von Heviz zu machen. | |
14.4.22 | Ungarn/Heviz - Vom frühlingshaften Paradies am erloschenen Vulkan fahren wir wieder auf die Ebene, von wo wir bereits das nächste Ziel sehen: die Burg von Szigliget. Auch hier gilt es wieder hochzusteigen und wir belohnen uns dafür mit einem Kaffee und zum ersten (und letzten) Mal mit einem steinharten Törökmez. Die Aussicht vom Turm ist toll und einmal mehr liegt uns die Welt zu Füssen. Nun haben wir nach den vergangenen intensiven Tagen genug gesehen. Da kommt doch ein Aufenthalt am Thermalsee Heviz gerade recht. Dort finden wir auf einem zentral gelegenen Camping einen wunderschönen Platz direkt neben dem Thermalwasserkanal. | |
13.4.22 | Ungarn/im vulkanischen Kali-Becken - Einmal mehr hatten wir eine ruhige Nacht - dieses Mal am Fährhafen von Tihany. Das nächste Ziel sind die Basaltnadeln von Hegyestü, welche uns an den Devils Tower erinnern. Weiter geht es zu den Seehöhlen von Tapolca. Die grosse Herausforderung ist hier das Bezahlen des Parkplatzes, für welches wir (zu) viele Münzen benötigen. Ein Polizist schickt uns zum Kiosk. Dort kaufen wir eine Cola, erhalten als Wechselgeld aber nur Münzen für 3/4 Stunden Parkieren. Ohnmachtsgefühle machen sich breit. Da kommen die Kontrolleure der privaten Parkplatzbewirtschaftungsfirma und erklären, dass auch über Telefongesellschaften bezahlt werden kann. Aha: Dieses System ist für uns neu! Nun können wir das Fahrzeug mit gutem Gewissen stehen lassen und Markus rudert uns durch die unterirdischen Grotten. Das angegliederte Museum zeigt die vielen (erloschenen) Vulkane in dieser Gegend und Basaltsäulen ganz in der Nähe. Diese möchten wir sehen und unser Navi führt auf eine steile, schmale, unbefestigte Strasse mit dem Resultat, dass Markus unterwegs mit der Baumschere den Weg rodet. Am Ende der Strasse angekommen gibt es neben einem im Moment unbewohnten Privathaus ein schönes Plätzchen und ein Nachbar bringt aus dem eigenen Rebberg einen Krug Wein vorbei. Was für ein schönes Erlebnis! | |
12.4.22 | Ungarn/dem Plattensee entlang - Nach zwei Nächten verlassen wir das Ostende des Balaton (Plattensee) und winken zum Abschied den Hobbyfischern zu, welche zum Teil auch hier campiert haben. Nach einem Abstecher auf den Aussichtspunkt oberhalb des Übernachtungsplatzes geht es entlang der Nordküste bis zum nächsten Aldi (ungarische Supermärkte haben wir bisher keine gesehen) und die Vorräte werden aufgestockt. Das nächste Ziel ist die Halbinsel Tihany. Gemäss Google Maps gibt es auf der Ostseite Einsiedlerhöhlen, was für uns verlockend tönt. Das Fahrzeug lassen wir auf einem Parkplatz stehen, gehen entlang dem See und finden auch auf Höhe der Einsiedelei einen Weg den Hügel hinauf. Diesen nehmen wir, auch wenn uns der schlechte Zustand etwas misstrauisch macht. Nach einer halben Stunde Kraxelei stehen wir vor einem undurchdringlichen Dickicht. Nun beginnen wir - SIM-Karte sei Dank - zu recherchieren. Aha: Die Einsiedlerhöhlen werden von oben erschlossen! Nun: Die Fahrt durch die engen Strassen auf dem Hügel ist - zumindest für Ruth - kaum weniger abenteuerlich. Schlussendlich finden wir die Einsiedelei und das Suchen hat sich gelohnt! Auf der Halbinsel Tihany soll auch der gleichnamige Ort mit der Benediktinerabtei sehenswert sein. Der Besuch scheitert jedoch am Parkverbot für Wohnmobile. Immerhin: Bei der Fähre dürfen wir uns hinstellen und so bleiben wir über Nacht hier. | |
11.4.22 | Von Budapest an den Plattensee - Am Morgen verlassen wir nach drei Tagen den ruhigen Parkplatz mitten in Budapest, bezahlen dafür umgerechnet 41 Franken und fahren zum altehrwürdigen Thermalbad Gellert. Das Herumsitzen im bis zu 40 Grad warmen Wasser tut gut und trotz einer wohltuenden Müdigkeit schaffen wir es danach auch noch auf den Gellert-Berg sowie in einer gut 1-stündigen Fahrt zum Balaton (Plattensee). Hier finden wir einen schönen Platz zum Übernachten und trotz der Tafel mit durchgestrichenem Zelt und Wohnwagen können wir unbehellig übernachten. | |
9.4.22 | Ungarn/Budapest - Ungeplant intensiv wurde der gestrige Tag, weil ein Vorhaben zum anderen führte. Vorgesehen war der Besuch des Parlamentgebäudes (Juhee, wir haben problemlos Tickets bekommen!) und ein Mittagessen in der Markthalle. Hinzugekommen sind die Fahrt zum Heldenplatz, die Rückkehr zu Fuss auf der Prachtstrasse Andrássy und der Besuch einer sogenannten Ruinenbar. Anstelle der nächtlichen Bootsfahrt sind wir dann ins Bett gefallen … | |
7.4.22 | Ungarn/dem Donauknie entlang - Vor 6 Tagen sind wir bei nasskaltem Wetter auf dem Campingplatz in Szentendre angekommen. Heute ist es frühlingshaft warm und wir machen das Fahrzeug bereit zum Abfahren. Es geht zurück nach Visegard zur Hochburg, von wo heute das Donauknie sattblau zu sehen ist. Mit der Fähre überqueren wir die Donau und machen nach 7 km einen Mittagshalt am Fluss. Der Ort ist so schön, dass wir bleiben, durch den Auenwald spazieren, (Ruth), Unterhaltsarbeiten am Fahrzeug machen (Markus) und den vorbeifahrenden Hotelschiffen und Kanus zuschauen (Seite an Seite). | |
5.4.22 | Ungarn/Szentendre - Der heutige Tag beginnt ganz gemächlich. Dann ist nach 10 Tagen wieder einmal Kleiderwaschen fällig. Dazu fahren wir 10 km zu einem Waschsalon in einem Vorort von Budapest. Dieser besteht aus Dutzenden von 10-stöckigen Wohnzeilen - für uns ist bereits dieses Quartier ein Ausflug wert. Nicht gegensätzlicher könnte der anschliessende Besuch von Skanzen, einem weitläufigen Freilichtmuseum, sein, das aus alten ungarischen Häusern und Siedlungen sowie lebenden Tieren besteht und von einer alten Eisenbahn erschlossen wird. Und so gewinnen wir heute einmal mehr viele neue Eindrücke und kehren müde zum Campingplatz zurück. | |
4.4.22 | Ungarn/Budapest - Heute raffen wir uns auf und fahren mit Bus und Vorortsbahn nach Buda(pest). Beim Verlassen der U-Bahnstation eröffnet sich ein sagenhaft schöner Blick auf das türmchenreiche Parlamentsgebäude auf der anderen Seite der Donau. Die Sonne scheint, aber beim Erklimmen des Budaer Bergs bläst ein kalter Wind ins Gesicht. Zum ersten Mal seit wir in Ungarn sind, treffen wir auf viele andere Touristinnen und Touristen. Von hier oben ist die Aussicht auf die Donau beeindruckend, die Matthiaskirche gefällt uns und Gulasch rsp. Wienerschnitzel schmecken gut. Wieder draussen vermummen wir uns so gut es geht und umkreisen / durchqueren das Burgenviertel. Nach einer knappen Stunde haben wir genug gesehen für heute. Um 16:10 Uhr steigen wir in den bereits sehr gut besetzten Zug und kehren zurück zum Womo (home sweet home!) | |
3.4.22 | Ungarn/Szentendre - Am Samstag regnet fast den ganzen Tag und wir bewegen uns nur rund um den Campingplatz. Obwohl dieser Ort nur 22 km vom Zentrum Budapests entfernt und gut mit ÖV erschlossen ist, gibt es viele ungenutzte Liegenschaften. Unübersehbar entlang der Strassen sind die Wahlplakate und wir sind gespannt, welche Partei morgen gewinnen wird. | |
1.4.22 | Ungarn/Szentendre - Auch heute ist es neblig und regnerisch. Wir beschliessen, die Schlechtwetterperiode auf einem Campingplatz mit gutem Wlan auszusitzen. Auf dem Weg dorthin kommen wir beim Salomon Tower vorbei, von dem man einen Blick auf einen Teil des Donauknies erheischen kann. Wir packen die Drohne aus, um dank ihr mehr von der Gegend zu sehen. Sobald sie startklar ist, beginnt es wieder zu regnen. Also weiter zum Campingplatz. Das Tor ist offen, die Tafel mit dem Wort ‚zarva‘ beachten wir nicht (im Nachhinein erfahren wir, dass das „geschlossen“ heisst), die Reception ist verlassen und das Telefon wird nicht abgenommen. Schlussendlich ruft ein Handwerker für uns die Chefin des Platzes an und wir können bleiben. Wie gemütlich: den Tatort vom letzten Sonntag schauen und Internet à gogo benutzen! | |
31.3.22 | Ungar/weiter an die Donau - In Tata neben der Burg haben wir gut übernachtet und machen am Morgen nochmals einen Spaziergang. Unter anderem treibt es uns bei der Post vorbei. Briefmarken kaufen und Karten verschicken wäre doch wieder einmal was! Beim Betreten des Amtes fühlen wir uns 60 Jahre zurückversetzt. Danach machen wir uns - erfolglos - auf die Suche nach SIM-Karte und Gas (eine sogenannte LPG-Tankstelle finden wir zwar, aber der Einfüllstutzen passt nicht auf unseren Gastank). Nun fahren wir weiter und kommen an die Donau. Hier gibt es im Westen der Stadt Esztergom einen malerisch-morbiden Fährhafen und im Zentrum imposant auf einem Berg Basilika und Burg. Bis auf den Berg kommen wir aber nicht: Essen ist wichtiger und dazu finden wir nach einigem Suchen den perfekten Ort. Danach parkiert Markus das Womo direkt an die Donau. Was für ein stimmiger Ort zum Übernachten! |