Ostwärts Teil 3: Moldawien

Am 4. Juli 2022 reisen wir von Rumänien in Moldawien ein, bleiben dort zehn Tage, und fahren am 14. Juli wieder zurück nach Rumänien.





>>> Teil 4: Rumänien zweiter Besuch


14.7.22

Wir verlassen Moldawien - Durch sanfte Hügel fahren wir zur Grenze, nicht ohne vorher Diesel für 1.51 € pro Liter getankt zu haben. Der Grenzübertritt dauert dann ca. eine Stunde - nicht weil wir so genau kontrolliert werden, sondern weil wir so lange warten müssen (was im Vergleich zu den armen Lastwagenfahrern ein Pappenstiel ist …).

  • Nach vier Tagen verlassen wir Chișinău ...
  • ... und fahren zur Grenze
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13.7.22

Chișinău - Ruth ist am Morgen unbehelligt im Plattenbau-Appartement aufgewacht und Markus kommt zu ihr, um seinen 14-Tagesbart zu rasieren. Dann verlassen wir diesen interessanten Ort und gehen in unsere Lieblingsbäckerei einen Kaffee trinken (ja, so schnell bilden sich neue Gewohnheiten …). Morgen wollen wir Moldawien verlassen und haben noch für ca. 100 € Moldau-Leu. Also marschieren wir zu einem Elektronikgeschäft und kaufen dort eine externe Harddisk, um dann die darauf gesicherten Bilder in der örtlichen Post nach Hause zu schicken. Unterwegs trinken wir noch etwas und der Parkplatz muss bezahlt werden, was schlussendlich dazu führt, dass das Vorhaben scheitert: Die Post akzeptiert nur Bargeld und davon haben wir nicht mehr genug, um das Porto für das Paket zu bezahlen …

  • Die Nacht im Plattenbau ist gut verlaufen
  • Markus (rechts unten) holt am Morgen Ruth ab
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  • Als erstes gibt es einen Kaffee mit einem Plăcinta (Gebäck mit Käse, Fleisch u.a.)
  • Dann geht es entlang dem Boulvard Dacia
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  • Schlussendlich haben wir fast alles Bargeld ausgegeben und haben keines mehr, um das Paket zu verschicken
  • Die letzte Nacht in Moldawien


12.7.22

Chișinău - Heute ist ein Tag der Gegensätze. Er startet neben einem Feld von Sonnenblumen. Dann geht es auf ausgewaschenen Feldwegen vorbei an blühendem Lavendel zu einer Autowaschanlage und dann zum Eingangstor der Hauptstadt Moldawiens, der Porțile orașului Chișinău. Hier hat sich Ruth einen Traum erfüllt: Schon lange wollte sie einen Plattenbau von innen sehen, und so hat sie sich für eine Nacht im 24-stöckigen Haus aus den 70er Jahren ein Airbnb-Appartement gemietet (das Fahrzeug wollen wir nicht alleine lassen und Markus schläft dort). Schon von aussen sieht man den Fenstern und Balkonen an, dass die einzelnen Wohnungen verschiedenen Personen gehören: Wer wollte und das Geld dazu hatte, erneuerte sie und passte sie dabei den eigenen Bedürfnissen an. Die Aufzüge stammen jedoch noch aus der Anfangszeit und ruckeln gemächlich hinauf (das Gebäude soll nächstes Jahr renoviert werden), Ruth‘s Appartement ist erneuert und die Aussicht ist atemberaubend. Und so hoffen wir, dass sie eine von Erdbeben und Feuersbrünsten verschonte Nacht erleben wird …

  • Vom Land ...
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  • ... geht es vorbei an Lavendelfeldern ...
  • ... auf Feldwegen ...
  • ... zurück nach Chișinău
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  • Dieses Mal zieht es uns zur Porțile orașului
  • Ruth möchte für einmal das Innere eines Plattenbaus sehen ...
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  • ... und hat hier über Airbnb ein Appartement gemietet
  • Der Eingang ist bescheiden gestaltet ...
  • ... und die beiden Aufzüge sind aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
  • Das Appartement jedoch ist renoviert ...
  • ... und die Aussicht beeindruckend
  • Markus schaut derweilen in der Nähe zum Fahrzeug


11.7.22

Chișinău - Um 6 Uhr am Morgen versucht ein Mann einzubrechen und drückt dazu das Moskitonetz ein. Markus erwacht, springt auf, spricht laut mit ihm (auf Schweizerdeutsch) und die zerlumpte Person verschwindet. Das Rouleau lässt sich reparieren, aber wir haben gelernt: In unsicheren Gegenden halten wir das niedrigere vordere Fenster besser geschlossen. Drei Stunden später gehen wir der Prachtstrasse Boulevard Stefan cel Mare si Sfant entlang zum zentralen Markt, wo es immer viel zu sehen gibt. Dann ist Wäsche waschen angesagt und - wiederum in einem Vorort mit Plattenbauten - gibt es einen Waschsalon. Schlussendlich sind auch noch die Abwassertanks voll und die Batterien leer (in dieser Hitze stellten wir uns an den Schatten). Also fahren wir aus der Stadt heraus und finden einen schönen Platz neben einem Sonnenblumenfeld

  • Am Morgen um 6 Uhr versucht ein Mann einzubrechen - und Markus kann es verhindern
  • Später gehen wir entlang des Boulevards Stefan cel Mare si Sfant ...
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  • ... zum Markt
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  • Danach ist Wäsche waschen in einem Aussenquartier angesagt ...
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  • ... und schlussendlich fahren wir zum Übernachten aufs Land
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10.7.22

Chișinău - Von Cricova nach Chișinău, der Hauptstadt Moldawiens, ist es nur ein Katzensprung. Im App wählen wir denjenigen Parkplatz, welcher Schatten hat, und merken, dass wir jetzt ganz in der Nähe des Parlaments- und des Regierungspalastes Moldawiens sowie des Nationaltheaters sind. Hier gibt es auch zwei grosse Parkanlagen, welche heute am Sonntag sehr gut besucht sind. Moldawien - das Armenhaus Europas? Hier im Stadtzentrum merken wir jedenfalls rein gar nichts davon. Wir flanieren an den Ständen des Food- und Wine-Festivals vorbei, und es könnte sich ebenso gut im das Theaterspektakel von Zürich handeln.

  • Von Cricova nach Chisinau ist es nur ein Katzensprung
  • Ganz im Zentrum finden wir einen praktischen Parkplatz
  • Der Boulevard Ștefan cel Mare și Sfînt
  • Das Parlament von Moldawien ...
  • ... und das Präsidiumsgebäude
  • Der Triumpfbogen mit Kathedrale Mitropolitană „Nașterea Domnului”
  • die nationale Oper
  • Viele Parks ...
  • ... mit Klein-Paris
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  • Dieses Wochenende findet ein Food- und Wein-Festival statt
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  • Einen See gibt es auch
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9.7.22

Cricova - Mit einer warmen Jacke im Rucksack gehen wir zur staatlichen Cricova Weinkellerei, um einen Teil der 120 km langen unterirdischen Gänge zu besichtigen.  Diese sind durch den Abbau von Kalkstein entstanden und 1952 wurde beschlossen, sie zum Herstellen und Lagern von Wein zu nutzen. Zügig fährt das Elektrofahrzeug mit unserem Grüppchen durch die Stollen. Gesehen haben wir dort unter anderem: grosse Fässer (aus der Sowjetzeit für den damals produzieren billigen Wein), kleinere Eichenfässer (für den hochwertigeren heutigen Wein), Gestelle mit Tausenden von Schaumweinflaschen (werden während Monaten jeden 2. Tag ein wenig gedreht), das Lager mit ausgesucht hochwertigen Weinen (sogenannte Kollektionen) und verschiedenartige Säle zum Degustieren. Einmal mehr ist es interessant, derartige Katakomben zu besichtigen - obwohl wir gar keinen Alkohol trinken …

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  • Cricova ist bekannt für seine Weine ...
  • ... und viele berühmte Leute waren bereits hier
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  • ... und/oder haben Weine hier gelagert
  • Die Kellerei können wir besichtigen
  • Die "unterirdische Stadt" umfasst ein 120 km langes Stollensystem
  • Wir fahren an grossen Fässern aus Sowjetzeiten vorbei
  • Hier reifen Schaumweine ...
  • ... welche diese Frauen jeden zweiten Tag um maximal 15° drehen (es handelt sich um tausende von Flaschen)
  • Das Lager mit ausgesucht guten Weinen (Kollektionen) mit über einer Million Flaschen
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  • Dieser Degustationsraum war nach dem Astronauten Juri Gagarin benannt ...
  • ... welcher gesagt haben soll, dass es einfacher sei, ins All hinaus zu fliegen, als wieder aus diesen Kellern zu finden


8.7.22

Von Orheiul Vechi nach Cricova - Heute Morgen ist es eine Weile lang windstill und die Drohne kann fliegen. Dann packen wir zusammen. Bereits nach kurzer Zeit halten wir bei der Ruine eines Tartaren-Bades aus dem XIV Jahrhundert, in der Nähe gibt es in den Felswänden auch weitere Höhlen und nochmals ein Sonnenblumenfeld muss fotografiert werden - dieses Mal im Morgenlicht. Auf einer Wellblechpiste geht es dann an den Fluss Dnister, wo wir in die abtrünnige moldauische Provinz Transnistrien hinüber schauen und mit den letzten frischen Lebensmitteln ein Mittagessen kochen. Kurz danach können wir uns an einem Strassenstand mit Früchten und Gemüsen eindecken. Wo macht man in Moldawien aber den wöchentlichen Grosseinkauf? Wir werden bei Linella fündig: ein breites Sortiment, frisches Brot, fast alles, was wir brauchen - allerdings sind viele Artikel russisch angeschrieben … . Jetzt müssen wir nur noch nach Cricova fahren, die dortige riesengrosse Weinkellerei finden und für morgen eine Tour buchen. Mit einigem Suchen klappt alles und dank dem App Park4Night finden wir in der Nähe auch einen ruhigen Übernachtungsplatz.

  • Weiter geht es - zuerst zu der Ruine eines tartarischen Bades aus dem 14. Jahrhundert ...
  • ... dann hinauf zu weiteren Höhlen ...
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  • ... und danach zur transnistrischen Grenze ...
  • ... zuerst auf einer Wellblechpiste ...
  • ... und später auf einer schnurgeraden Strasse
  • Wir lassen es dabei, zum von Moldawien abtrünnigen Transnistrien hinüber zu schauen
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  • Auf dem Weg können wir zuerst Früchte und Gemüse kaufen ...
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  • ... und später den Rest in einem modernen Supermarkt
  • Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel: Cricova


7.7.22

Orheiul Vechi - Heute stehen wir früh auf, packen die Drohne ein und wandern auf dem Hügelrücken zum Kloster. Der Wind ist hier oben so stark, dass wir unsere Hüte festhalten müssen, und an einen Flug ist nicht zu denken. Die Aussicht ist aber auch ohne Hilfsmittel traumhaft schön. Den Eingang zum früheren Felsenkloster finden wir nach einigem Herumfragen und schlussendlich lässt uns ein Mönch eintreten. Das Suchen und Warten hat sich gelohnt! Wieder im Fahrzeug gibt es aus noch vorhandenen Lebensmitteln ein Mittagessen (morgen müssen wir unbedingt wieder einkaufen) und nach der Siesta bereitet sich Markus auf die Drohnenprüfung vor - und besteht sie mit Bravur.

  • Am Morgen früh steigen wir zuerst zum Kloster hinauf ...
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  • ... und dann ins frühere Felsenkloster hinab
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  • Diese Brunnen sind noch in Gebrauch
  • Ein Museum zeigt Ausgegrabenes früherer Jahrhunderte


6.7.22

Von Bălți nach Orheiul Vechi - Den trotz See immer noch ziemlich heissen Übernachtungsplatz in Bălți verlassen wir und fahren nach Südosten: Getreide, Sonnenblumen, Mais, Sonnenblumen, Mais, Getreide (letzteres wird zur Zeit gerade geerntet). Nach knapp zwei Stunden und hundert Kilometern erreichen wir Orheiul Vechi. Es ist heiss und Kloster, Felsenkloster, Ausgrabungen werden wir morgen anschauen und vielleicht sogar eines der Museen . Das Sitzen vor dem Womo in diesem vom Fluss gegrabene Tal ist sehr schön - wenn nur der Mückenvorhang nicht herunter gerissen wäre. Eigentlich haben wir eine Schiebetüre mit einem Mückengitter. Diese ist jedoch ziemlich fragil (Ruth hat das Vorgänger-Gitter kurz nachdem wir das Fahrzeug bekommen haben zerrissen) und bei häufigem Hinaus- und Hereingehen ist es umständlich. Also hat Markus einen praktischen Mückenvorhang montiert, welchen Ruth (?) heute heruntergerissen hat. Da es nicht das erste Mal ist, reicht Reparieren nicht und der Vorhang wird dieses Mal nicht mehr hinaufgeklebt sondern unter eine Leiste geklemmt.

  • Vorbei an riesigen Feldern ...
  • ... Getreide, Mais und Sonnenblumen ...
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  • ... fahren wir nach Orheiul Vechi
  • Dieses ist unter anderem bekannt ...
  • ... für das Felsenkloster
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  • Den Parkplatz haben wir (fast) für uns alleine ...
  • ... und Reparaturarbeiten drängen sich auf


5.7.22

Bălți - Heute früh bereits im Zentrum zu sein war zwar praktisch, aber der gestern tagsüber an der prallen Sonne liegende Platz kühlte erst gegen Morgen ab und wir schwitzten in der Nacht wie die Weltmeister. Am Morgen gehen wir zuerst zu Orange (einen Vodafone-Shop finden wir keinen) und erstehen dort zwei Prepaid-SIM-Karten für umgerechnet unglaubliche 1.50 € inkl. 100 Gb!  Wieder mit der Welt verbunden zu sein hebt unsere Stimmung verstärkt durch Cappuccino und Croissant in einem Strassenkaffee. Dort beobachten wir, wie Leute mit Einkaufswägelis zu einem der Gebäude strömen und beladen herauskommen. Auch wir gehen hin und kommen zu Markthalle und Marktständen. Das Angebot ist so überwältigend gross und günstig, dass wir es dabei belassen, ein halbes Kilo Brombeeren und Charcuterie zu kaufen. Dann noch ein kurzer Check im Supermarkt, ob es das von Markus so geliebte zuckerlose Red Bull gibt (ist nicht der Fall) und ein Besuch im - wie immer leeren - Jysk. Weiterfahren wollen wir heute nicht, aber wir finden bei der Badi am See einen Platz am Schatten, wo auch ein Windchen bläst. Es dürfte uns also eine weniger heisse Nacht bevorstehen.

  • Am Morgen gehen wir im Zentrum zuallererst ...
  • ... zwei Sim-Karten kaufen
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  • Dann geht es zur Markthalle
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  • Weil es im Zentrum sehr warm ist, fahren wir an den Rand der Stadt an einen See
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4.7.22

Einreise in Moldawien - Die Nacht am Bahnhof von Rădăuţi war ruhig (der letzte Zug fährt um 17:32 Uhr, der erste um 6:50 Uhr). Da heute der letzte Tag mit dem guten rumänischen Internet-Empfang ist, bringt Ruth noch die Webseite auf den aktuellen Stand. Dann fahren wir Richtung Moldawien. Die Felder werden grösser und grösser und seit kurzem blühen die Sonnenblumen. Über weite Strecken wird die Strasse erneuert und wir ziehen eine Staubfahne hinter uns her. Der Grenzübertritt ist kein Problem und dauert 20 Minuten. Auch die obligatorische Strassenbenützungs-Vignette können wir nach dem Zoll kaufen (64€ für 30 Tage, da wir als Lastwagen eingestuft werden). Jetzt sind wir in Moldawien! Das Land scheint uns weniger dicht besiedelt zu sein als das Flachland in Rumänien, und kilometerweit steht Getreide oder blühen Sonnenblumen. Nach 4 Stunden erreichen wir die Stadt Bălți (102‘000 Ew.), parkieren im Zentrum und beziehen an einem Bancomaten Molda-Leus. Was uns an dieser Stadt auffällt: Vieles ist neben Moldawisch (Rumänisch) auch auf Russisch angeschrieben. Auch ist die sehr breite Strasse durchs Zentrum autofrei und nicht nur Ausgehmeile, sondern auch Spielplatz für die Kinder, welche in einem der vielen Wohnbauten im Zentrum leben.

  • Die letzte Nacht in Rumänien war ruhig
  • Jetzt geht es an die moldawische Grenze ...
  • ... durch Landwirtschaftsland
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  • Das Passieren der Grenze ist kein Problem
  • In Moldawien sind die Felder noch grösser
  • In der Stadt Bălți ...
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  • ... finden wir einen Übernachtungsplatz im Zentrum
  • Die Strasse ist enorm breit und autofrei
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<<< Teil 2: Rumänien erster Besuch